Die Corona-Pandemie hat eine neue Normalität in der Arbeitswelt geschaffen, die inzwischen bereits als überholt gilt. Die Pandemielage verpflichtete zu Homeoffice und kultivierte erstmalig die geringe Office-Präsenz. Heute sehen sich Unternehmen veranlasst, aus der Notwendigkeit heraus eine neue Form des „intelligenten“ Arbeitens zu etablieren, welche auf ausgewogenen Konzepten für die sinnvolle Verknüpfung von Remote- und Office-Arbeit beruht. Hybrid Work ist das Buzzword der Stunde: Wie lassen sich bürobasiertes und flexibel variierbares Arbeiten auch außerhalb des Offices so gestalten, dass die neugewonnenen Potentiale der ortsunabhängigen Arbeitsformen kreativ und produktiv zur Entfaltung kommen?
Anlässlich der bereits vierten Ausgabe des New Office Summits 2021 hat designfunktion, Deutschlands führendes Beratungs-, Planungs- und Einrichtungsunternehmen für Arbeitswelten, zur Auseinandersetzung mit zukunftsfähigen Raumkonzepten für das neue hybride Arbeiten eingeladen. Hybrid war vor dem Themenhintergrund selbstverständlich auch das Format der Veranstaltung. Die eingeladenen Experten diskutierten zu New Work und modernen Arbeitswelten sowohl in Präsenz auf der Bühne als auch von extern zugeschaltet. Ziel war es, innovative Wege aufzuzeigen, wie Unternehmen der Transformation zu einer neuen, hybriden Arbeitswelt bestmöglich begegnen. Denn die Herausforderung besteht heute darin, sich eine neue – eben modernere – Arbeitsmentalität zu eigen zu machen. Zugunsten effektiver Prozesse und einer Stärkung des Wohlbefindens der Mitarbeiter gilt es, die beste Kombination aus physischem und virtuellem Raum zu finden.
Im Kontext des hybriden Arbeitens rücken neue Denkansätze in den Vordergrund: Es geht nicht mehr darum, ob wir den Wandel unserer Office-Spaces annehmen – wie Bestsellerautor Lasse Rheingans verdeutlicht – sondern wie wir es tun. Intelligent gestaltete Arbeitswelten schaffen ganz unabhängig von konkreten Arbeitsplätzen die ideale Umgebung für jede bestimmt Aufgabe. Hier finden Interaktionen, Austausch und Co-Kreativität statt. Denn: „Innovation und Inspiration lassen sich nur bedingt zu Hause machen“, wie Vitra-Trendscout Raphael Gielgen mehrfach wiederholt. So tragen hybride Arbeitswelten gleich auch zu mehr Kreativität und mehr Vertrauen im Team bei. Sie sind viel mehr als nur eine Ortsbestimmung: Sie schaffen eine gute Atmosphäre im Team und wirken sich positiv auf Emotionen und Gesundheit aus.
In Arbeitsräumen treffen häufig unterschiedliche Charaktere aufeinander: Während einige Mitarbeiter den direkten persönlichen Austausch bevorzugen, kommunizieren andere lieber per E-Mail oder Nachrichtenchat. Gibt es einen richtigen Mix daraus? „Alles ist eine Frage der Unternehmenskultur“, sagt Psychologin und Verhaltenstherapeutin Nora Dietrich. Zu beantworten ist nicht die Frage „Wie arbeiten wir vor Ort?“, sondern vielmehr „Wie fühlen wir uns vor Ort?“. Teams brauchen vor allem Vielfalt, daher sind moderne Arbeitswelten mit hybriden Arbeitsmodellen dazu aufgerufen, Authentizität zu ermöglichen. Nora Dietrich sieht in der mentalen Gesundheit („Mental Health“) den entscheidenden Fokus: „Hybrid Work und gesunde Arbeitswelten lassen sich von innen nach außen gestalten.“ Daher sei es so wichtig, unsere Arbeitskonzepte so flexibel wie möglich zu gestalten, sodass sich Mitarbeiter im Kontext ihrer jeweiligen Aufgabe darin wiederfinden können. Welche Schlussfolgerungen lassen sich aus diesen Erkenntnissen für die Gestaltung des Büros ableiten?
Mirja Telzerow, Director HR und Operations von Beratungsunternehmen Kearney, steckt das Feld notwendiger Transformationen im Rahmen des hybriden Arbeitens so ab: „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erwarten flexible Arbeitslösungen, dies betrifft Art und zeitliche Dimension der Tätigkeit sowie auch die räumliche.“ In Zusammenarbeit mit designfunktion hat das Beratungsunternehmen einen eigenen Home Office Shop eingerichtet, der agile und flexible Arbeitslösungen für alle Mitarbeiter anbietet. Damit gelang es Kearney, auch während der Abwesenheit der Mitarbeiter und einer fast rein digitalen Zusammenarbeit eine Bindung an das eigene Unternehmen zu erreichen. „Mitarbeiter profitieren vielseitig, da sie ihren Arbeitsalltag produktiv auf dem gewohnten Niveau absolvieren können. Hier entsteht ein ganz neuartiger Identifikationsprozess mit dem Unternehmen. In Sachen „Unternehmenskultur“ und „Employer Branding“ bietet vor allem das physische Büro einen entscheidenden Mehrwert“, erklärt Telzerow weiter. Der Fall Kearney zeigt einmal mehr, wie Arbeitgeber mit intelligenten Office-Lösungen als „Impulsgeber“ vorangehen können, um den Identifikationsprozess aktiv mitzugestalten – sowohl im Homeoffice, aber vor allem auch im Rahmen bürobasierter Arbeit im Unternehmen. Denn, und das zeigen die Statistiken deutlich, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wollen zurück ins Büro.
Homeoffice und Remote Work sind für Technologieunternehmen kein neues Arbeitskonzept. Schon vor dem Ausbruch der Pandemie mussten sie sich mit der Digitalisierung und deren Herausforderungen auseinandersetzen: Online-Meetings, Online-Zeitmanagement-Tools genauso wie „Slack“-Chats sind für Tech-Konzerne seit langem Usus. „Wir haben einen realen Treffpunkt sehr vermisst, an dem Mitarbeiter soziale Kontakte leben und intensivieren konnten“, erkannte Onapsis CIO Victor Montero in der Corona-Pandemie die einmalige Chance, die Vision einer modernen Arbeitswelt für seine Mitarbeiter zu verwirklichen. In unsicheren Zeiten der Krise wagte er den Schritt, den Umzug seines Cyber-Security-Unicorns in das deutsche Headquarter am Heidelberger „Innovation Park“ zu planen. Sein Ziel: Nach der Devise „weniger Fläche, effizientere Nutzung“ sollte jeder Mitarbeiter unter selbstbestimmten Bedingungen seinen Arbeitsort wählen können. Es ging nicht darum, Mitarbeitern weniger Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen: „Wir wussten, dass das „New Normal“ viel mehr als Homeoffice bedeuten würde“, erklärte er auf der Bühne des designfunktion New Office Summit. So entschied sich Onapsis bewusst gegen Open Spaces und Desksharing. Jeder Mitarbeiter sollte im Büro eine Vielzahl unterschiedlicher Arbeitsplätze finden und die Möglichkeit haben, daraus die für sich beste Option wählen zu können. Dafür konzipierte designfunktion verschiedene feste „Sektoren“, die Teamwork fördern und eine positive Arbeitsatmosphäre für mehr Kreativität und Innovation schaffen. Es war die identitätsprägende Raumkonzeption, welche die Anforderungen des „New Normal“ mit der Onapsis Brand Identity in ein harmonisches Gleichgewicht bringen konnte.
Fazit: Hybrides Arbeiten bedarf in der Praxis nicht nur eine entsprechende Arbeitskultur und Mindset, sondern auch den innovativ gestalteten, kreativen Raum. Der New Office Summit 2021 vermittelte wichtige Impulse und gab Orientierung bei der Einführung agiler Prozesse und der Stärkung der Produktivität in einer immer dynamischeren Arbeitswelt.
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